FassbinderIn

Berufsbereiche: Bau, Baunebengewerbe, Holz, Gebäudetechnik
Ausbildungsform: Lehre
Lehrzeit: 3 Jahre ∅ Einstiegsgehalt: € 1.880,- bis € 2.310,- *
* Die Gehaltsangaben entsprechen den Bruttogehältern bzw Bruttolöhnen beim Berufseinstieg. Achtung: meist beziehen sich die Angaben jedoch auf ein Berufsbündel und nicht nur auf den einen gesuchten Beruf. Datengrundlage sind die entsprechenden Mindestgehälter in den Kollektivverträgen (Stand: 2022). Eine Übersicht über alle Einstiegsgehälter finden Sie unter www.gehaltskompass.at. Die Mindest-Löhne und Mindest-Gehälter sind in den Branchen-Kollektivverträgen geregelt. Die aktuellen kollektivvertraglichen Lohn- und Gehaltstafeln finden Sie in den Kollektivvertrags-Datenbanken des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB) und der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).

Berufsbeschreibung

FassbinderInnen stellen Holzgefäße verschiedener Größe her. Dabei ist zwischen der Fassbinderei und der Geschirrbinderei zu unterscheiden. Die Erzeugnisse der Fassbinderei sind Fässer für die Lagerung von Wein, Most, Spirituosen und Bier, während in der Geschirrbinderei Produkte wie Holzkübel, Bottiche, Waschtröge oder Saunageschirr angefertigt werden. In zunehmendem Ausmaß stellen FassbinderInnen auch Souvenirartikel aus Holz (z.B. kleine Fässchen und Bottiche) sowie Bauernmöbel und Gartenmöbel (vor allem Spezialmöbel für Heurigenlokale und Kellerstuben) her. Sie verwenden für ihre Produkte verschiedene Arten von Hartholz (z.B. Eiche, Akazie) und Weichholz (z.B. Fichte, Tanne).

Bei der Herstellung eines Fasses ermitteln FassbinderInnen zunächst anhand einer Werkstückskizze den Rauminhalt und den Holzbedarf des Gefäßes. Dann wählen sie die Holzdauben im Lager bzw. beim Erzeuger aus. Die Fassdauben für den Rumpf des Fasses schneiden und hobeln sie mit Hilfe von Schablonen, die die für die Fasswölbung erforderliche Krümmung anzeigen, zu gewölbten Brettern (Dauben) zurecht. Sodann setzen die FassbinderInnen die Dauben in einen Setzreifen ein, um sie an einem Ende zusammenzuhalten. Zur Erhöhung der Biegsamkeit der Dauben müssen sie im Inneren des Rumpfes ein Feuer entzünden. Danach ziehen sie die freistehenden Enden der Dauben mit einem Seilzug zusammen und setzen Metallreifen darauf. Diese schlagen sie mit einem Setz- oder Schlaghammer nach unten, um die Dauben zu einem Gefäß zu formen.

Zur Herstellung der Fassböden hobeln die FassbinderInnen die benötigten Bodendauben zurecht und bringen daran mit der Bohrmaschine Dübellöcher an. In diese fügen sie Eisen- oder Holzdübel, die zur Verbindung der Bodenbretter dienen, ein. Den Boden schneiden sie mit der Bandsäge rund, dann arbeiten sie diesen in den Rumpf ein und dichten die Verbindungsstellen ab.

Abschließend bohren sie ein Spund- oder Zapfloch, glätten und putzen das Fass und bringen die Eichmerkmale wie z.B. die Angabe des Volumens (Rauminhalt) an.

  • 2 überfachliche berufliche Kompetenzen
  • Auge-Hand-Koordination
  • Handwerkliches Geschick
  • 5 In Inseraten gefragte berufliche Kompetenzen
  • Schweißkenntnisse
  • Dünnblechbearbeitung
  • Imprägnieren
  • Produktdesign
  • Warmbiegetechnik