TiefbauspezialistIn - Schwerpunkt Tunnelbautechnik

Berufsbereiche: Bau, Baunebengewerbe, Holz, Gebäudetechnik
Ausbildungsform: Lehre
Lehrzeit: 4 Jahre. ∅ Einstiegsgehalt: ab € 2.960,- *
* Die Gehaltsangaben entsprechen den Bruttogehältern bzw Bruttolöhnen beim Berufseinstieg. Achtung: meist beziehen sich die Angaben jedoch auf ein Berufsbündel und nicht nur auf den einen gesuchten Beruf. Datengrundlage sind die entsprechenden Mindestgehälter in den Kollektivverträgen (Stand: 2023). Eine Übersicht über alle Einstiegsgehälter finden Sie unter www.gehaltskompass.at. Die Mindest-Löhne und Mindest-Gehälter sind in den Branchen-Kollektivverträgen geregelt. Die aktuellen kollektivvertraglichen Lohn- und Gehaltstafeln finden Sie in den Kollektivvertrags-Datenbanken des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB) und der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).

Hinweis

Der neue 4-jährige Lehrberuf "TiefbauspezialistIn" mit den vier Schwerpunkten "Baumaschinenbetrieb", "Siedlungswasserbau", "Tunnelbautechnik" und "Verkehrswegebau" besteht seit 1.1.2020 (Schwerpunkt "Tunnelbautechnik" seit 1.5.2022) und wird vorläufig als befristeter Ausbildungsversuch geführt (Eintritt in die Lehre bis spätestens 31.8.2026). Er umfasst die Ausbildungsinhalte des 3-jährigen Lehrberufs "TiefbauerIn" und eine erweiterte Ausbildung in einem der vier Schwerpunkte.

Siehe auch den 3-jährigen Lehrberuf TiefbauerIn (Lehre).

Berufsbeschreibung

Die Ausbildung im 4-jährigen Lehrberuf "TiefbauspezialistIn" ist ganz ähnlich aufgebaut wie im 3-jährigen Lehrberuf "TiefbauerIn", umfasst aber aufgrund der längeren Lehrzeitdauer einige zusätzliche Inhalte auf dem Gebiet der "Bau-Betriebswirtschaft" und bietet vor allem eine Spezialisierung und Vertiefung in einem der vier Schwerpunkte "Baumaschinenbetrieb", "Siedlungswasserbau", "Tunnelbautechnik" oder "Verkehrswegebau".

In der "Bau-Betriebswirtschaft" werden Kenntnisse/Fertigkeiten in folgenden Bereichen vermittelt:

  • Baumanagement (Arbeitsorganisation, Arbeitsplanung, Arbeitsabläufe);
  • Betriebswirtschaftliche Kenntnisse (Kostenfaktoren, Kalkulation);
  • Richtlinien (einschlägige Normen, Leistungsbeschreibungen);
  • Dokumentation (z.B. Dokumentenverwaltung in elektronischen Systemen bzw. EDM = Elektronisches Dokumenten-Management);
  • Kommunikation (Bauwerksdatenmodellierung bzw. BIM = Building Information Modeling: Dabei werden in einem Computerprogramm alle Bauwerksdaten digital modelliert, kombiniert und erfasst; das Bauwerk kann am Bildschirm als Computermodell dargestellt werden).


Die spezielle Ausbildung im Schwerpunkt "Tunnelbautechnik" umfasst folgende Bereiche:

  • Ausführen von konventionellen Tunnelvortriebsarbeiten nach den Kriterien der Neuen österreichischen Tunnelbaumethode (NATM) unter Beachtung der unterschiedlichen geotechnischen Rahmenbedingungen;
  • Herstellen von Bauteilen, Adaptieren von Bauteilen, Bauwerksteilen und Bauwerken (z.B. Spritzbetonschalen, Stützmittel, Fundamente, Entwässerungs- und Drainageanlagen, Straßen, Kanäle);
  • Pflegen und Warten von Untertage-Baumaschinen;
  • Prüfen und Feststellen der Fahrbereitschaft und Betriebssicherheit von Baumaschinen für den Untertageeinsatz.

Die spezielle Ausbildung im Schwerpunkt "Baumaschinenbetrieb" umfasst folgende Bereiche:

  • Warten und Pflegen von Baumaschinen;
  • Erkennen und Beurteilen von Pannen oder Schäden an Baumaschinen;
  • Baugruben, Künetten, Flachgründungen;
  • Böschungen und Böschungssicherungen.

Die spezielle Ausbildung im Schwerpunkt "Siedlungswasserbau" umfasst folgende Bereiche:

  • Herstellen und Adaptieren von Bauteilen, Bauwerksteilen und Bauwerken (z.B. Straßen- und Kanalbau);
  • Oberflächenentwässerungen/Wasserhaltungsmaßnahmen;
  • Schüttungen, Böschungen und Böschungssicherungen;
  • Sanieren von Beton, Asphalt und Leitungen;
  • Verlegen von Rohrkanälen samt Schachtherstellung und Dichtheitsprüfung.

Die spezielle Ausbildung im Schwerpunkt "Verkehrswegebau" umfasst folgende Bereiche:

  • Herstellen und Adaptieren von Bauteilen, Bauwerksteilen und Bauwerken (z.B. Straßen- und Kanalbau);
  • Verlegen von Rohrkanälen samt Schachtherstellung und Straßeneinbauten;
  • Instandhaltung und Sanierung von Beton- und Stahlbetonbauteilen;
  • Verlegen von Rohrkanälen samt Schachtherstellung und Straßeneinbauten;
  • Straßenunter- und -oberbau;
  • Bituminöses Mischgut;
  • Wasserhaltungsmaßnahmen.


Der Tiefbau ist einer der bedeutendsten Teilbereiche des Bauwesens und umfasst so vielfältige Bauvorhaben wie Straßenbau, Brückenbau, Tunnelbau, Eisenbahnbau, Kanalbau und ähnliches. Neben den Lehrberufen "MaurerIn", "HochbauerIn" und "BetonbauerIn" gehören die Lehrberufe "TiefbauerIn" und "TiefbauspezialistIn" zu den wichtigsten Lehrberufen im Bauwesen.

Die Aufgabenbereiche der TiefbauspezialistInnen sind sehr vielfältig: Dazu gehören vor allem die Aufnahme und Vermessung des Geländes bzw. der Baustelle, die Baustelleneinrichtung unter Beachtung der Sicherungsmaßnahmen im Tiefbau, die Herstellung von Baugruben und Künetten (Schächten), die Herstellung der Flachgründungen (Fundamente aus Beton) und fallweise der Tiefgründungen (zusätzliche tiefreichende senkrechte Stützen aus Beton/Metall), das Aufstellen von Gerüsten, die Herstellung von Schalungen (Betongussformen aus Holz/Kunststoff), die Herstellung von Straßenunter- und -oberbau, die Herstellen von Schüttungen, Böschungen und Böschungssicherungen, die Herstellen von Natursteinmauerwerk sowie das Verlegen von Rohrkanälen samt Schachtherstellung und Straßeneinbauten. TiefbauspezialistInnen erfüllen auch zahlreiche Planungs- und Verwaltungsaufgaben: Sie führen die Baudokumentation durch, erstellen Bautageberichte und sorgen für die Beweissicherung hinsichtlich aller Bau-Umstände (für den Fall von Reklamationen seitens der Auftraggeber); diese Arbeiten werden heute meist mittels elektronischem Datenmanagement durchgeführt (Eingabe aller Daten in eine Datenbank). Entsprechend der Vielfalt der Aufgaben sind auch die Anforderungen an die TiefbauspezialistInnen. Sie benötigen z.B. umfassende und genaue Kenntnisse der Bau- und Hilfsstoffe (Eigenschaften, Verwendungs- und Verarbeitungsmöglichkeiten, Verarbeitungsrichtlinien, schädliche Einflüsse und entsprechenden Gegenmaßnahmen, Transport, Lagerung usw.), der Werkzeuge und Baumaschinen (Handhabung, Instandhaltung), der Baugesetze, Baunormen und Richtlinien, der bautechnische Leistungsbeschreibungen (LBVI), der Richtlinien und Vorschriften für das Straßenwesen (RVS) und vieles mehr.

Auf der Baustelle beginnen die TiefbauspezialistInnen ihre Tätigkeit mit der Planung des Bauablaufs. Als Planungsunterlagen verwenden sie die Baupläne und die Material- und Stücklisten des Planungsbüros; teilweise erstellen sie auch selber eigene Handskizzen und Zeichnungen von Ausführungsdetails der Bauteile. Dann richten sie die Baustelle ein und treffen die erforderlichen Baustellensicherungsmaßnahmen entsprechend den einschlägigen Sicherheits- und Verkehrsvorschriften (z.B. Baustellenabsicherung, Schutzgerüste, Signal- und Funkanlagen). Sie vermessen die Baustelle, stellen sogenannte Schnurgerüste auf (Holz- oder Metallböcke, an denen die Schnüre zur Positionierung der Gebäude-Außenkanten befestigt werden), stecken die Bauteile mit Holzlatten ab und legen Waagrisse an (das sind Markierungen in einer bestimmten Höhe, welche die exakte waagrechte Ausführung der Bauwerke gewährleisten sollen). Die Mess- und Absteckarbeiten werden heute meist mit digitalen Vermessungsgeräten durchgeführt.

Die TiefbauspezialistInnen überwachen das Ausheben der Baugruben und Künetten (Schächte) und stellen Verbauten und Stützungen der Baugruben her. Weiters führen sie sämtliche Betonierarbeiten durch: Sie bauen die Schalungen auf bzw. montieren die Schaltafeln oder die Schalungselemente sogenannter Systemschalungen (vorgefertigte Schalungen), sie verlegen den Baustahl (Bewehrung) in den Schalungen (zur Herstellung von Stahlbetonteilen), sie bringen den Beton in die Schalungen ein, verdichten ihn mit Stampfern und Rüttelgeräten und sorgen schließlich nach dem Erhärten des Betons für den Abbau der Schalungen. Neben dem eigentlichen Betonieren beherrschen die TiefbauspezialistInnen aber auch die Verlegung von Fertigteilen und vorgefertigten Stahlbetonbauteilen.

Im Straßenbau, einem weiteren wichtigen Tätigkeitsbereich der TiefbauspezialistInnen, stellen sie zunächst den Straßenunterbau her, ein planiertes Straßenbett aus Schotter und Sand, teilweise auf einem Straßendamm. Auf dem Straßenunterbau bringen sie dann den Straßenoberbau auf, der sich meist aus Frostschutzschichten, Tragschichten und der Straßendecke zusammensetzt. Die Straßendecke besteht entweder aus Beton (z.B. bei Autobahnen) oder aus Asphalt, einem bituminösen Mischgut aus Bitumen und Gesteinskörnung (Schotter), das die TiefbauspezialistInnen meist auf der Baustelle selbst herstellen und verarbeiten. Zum Straßenbau gehört weiters auch die Herstellung von Böschungen und die Böschungssicherung durch Stützwände, ein Bereich, der entsprechende Kenntnisse der Bodenarten, des Erdbaus und des Landschaftsbaus erfordert. Ebenfalls oft in Verbindung mit dem Straßenbau steht der Kanalbau (Oberflächenentwässerung, Drainagierung, Kanalisation, Abwasserbehandlung). Im Kanalbau sind die TiefbauspezialistInnen mit dem Verlegen von Rohrkanälen, mit der Herstellung von Putzschächte und mit der Herstellung der Straßeneinbauten (Kanalschächte) befasst.

Weitere Tätigkeitsbereiche der TiefbauspezialistInnen sind der Brückenbau, der Untertagbau (z.B. Tunnelbau), der Gleisbau, das Bauen im Wasser und die Sanierung von Beton, Asphalt und Leitungen.

Der Tiefbau mit seiner großen Verantwortung für die Sicherheit der Menschen und mit seinen enormen Eingriffen in die Natur und die Landschaft erfordert höchst verantwortungsvolles Fachpersonal. Zentrale Bestandteile der Ausbildung und der Berufsausübung der TiefbauspezialistInnen sind daher folgende Punkte: Genaue Dokumentation aller Arbeiten mit dem Ziel der Qualitätssicherung, Umweltschutz, Gewässerschutz, sachgerechte Trennung und Entsorgung der Abfälle (Baurestmassentrennung), Recycling wiederverwertbarer Stoffe, genaue Einhaltung aller Sicherheitsbestimmungen, Unfallverhütung.

Die speziellen Aufgabenschwerpunkte der TiefbauspezialistInnen mit Schwerpunkt "Tunnelbautechnik" sind:

  • geologisch-mineralogische Geländekartierungen, Messung der geologischen Beschaffenheit und Struktur der Gesteinsschichten;
  • Kartierung und Dokumentation des Vortrieb-Bereichs ("Ortsbrust"), Identifizierung möglicher Gefahrenpotentiale;
  • Messung und Dokumentation der Wassermengen;
  • Auswahl geeigneter Stützmittel, Einbau und Prüfung der Stützmittel;
  • Vermessungsarbeiten untertage (z.B. mit digitalen Vermessungsgeräten);
  • Auswertung und Darstellung der Messergebnisse (z.B. Profilkontrollen, Verformungsmessungen, Kontrollvermessungen);
  • Interpretation der Ergebnisse der geotechnischen Messungen untertage und Festlegung der darauf abgestimmten Sicherungsmaßnahmen;
  • Erstellung von Spritzbetonrezepturen; Spritzbetonverarbeitung, Aufbringen von Spritzbeton, Ermittlung des Erstarrungsbeschleunigerverbrauchs;
  • Berechnung und Messung der notwendigen Belüftung im Tunnel ("Bewetterung");
  • Pflege und Wartung der Untertage-Baumaschinen (z.B. tägliche Wartung laut Pflege- und Wartungsplan); Erstellung der Wartungspläne;
  • Prüfung der Fahrbereitschaft und Betriebssicherheit der Baumaschinen für den Untertageeinsatz;
  • Steuerung der Baumaschinen im Untertageeinsatz unter Beachtung der einschlägigen Sicherheitsbestimmungen;
  • Tunnelvortriebsarbeiten;
  • Rettungsübungen.

Erforderliche Kenntnisse:

  • Fachbegriffe im Tunnelbau (Deutsch und Englisch);
  • Tunnelbautechnik: gängige Tunnelbauverfahren und -methoden; NATM (Neue Österreichische Tunnelbaumethode);
  • Geologie, Petrologie und Mineralogie und diesbezügliche Gefahrenpotentiale;
  • mineralogische Aspekte der Tunnelvortriebsarbeiten (z.B. Quarz, Asbest, Methangaszutritt);
  • Stützmittel-Arten (z.B. Anker, Bögen, vorauseilende Stützmittel, Stauchelemente) im konventionellen Tunnelbau;
  • Spritzbetonkomponenten und ihrer Eigenschaften;
  • Bewetterung, Wirkungsweisen der Lüfter, der Berechnungsmethoden der Wettermenge und der Lutten (luftdichte Röhren oder Kästen zur Versorgung der Grubenbaue mit frischer Luft);
  • Sprengtechnik, Sicherheitsmaßnahmen bei Sprengarbeiten im Tunnelbau (Sprengstoffe, Zündmittel, Sprengschemata); Erschütterungsmessungen; Wirkungsweisen, Wartung und Pflege von Zündmaschinen;
  • Vorschriften für Baumaschinen (z.B. Transportvorschriften, Feuerlöschanlagen, Schutzvorschriften für Fahrerhäuser, Überprüfung gemäß Arbeitsmittelverordnung und Normen);
  • Wirkungsweisen, Einsatzmöglichkeiten, Wartung und Pflege der Untertage-Geräte (z.B. Bohrhämmer, Ankerprüfgerät) und der Untertage-Baumaschinen (z.B. Bohrwagen, Spritzbetonmanipulatoren);
  • Elektrotechnik und Elektronik, Hydraulik und Pneumatik für Aufgabenstellungen im Tunnelbau;
  • tunnelbaubezogenen ArbeitnehmerInnenschutzbestimmungen und Sicherheitsvorschriften, z.B. Bauarbeitenkoordinationsgesetz, Bauarbeiterschutzverordnung (vor allem Abschnitt "Erd- und Felsarbeiten" und "Untertagebauarbeiten");
  • Rettungswehr (Aufgaben, Organisation); Flucht- und Rettungspläne; Konzipieren und Überprüfen von Rettungsketten für verschiedene betriebsspezifische Anwendungsfälle.

In der Ausbildungsordnung dieses Lehrberufs ist folgendes BERUFSPROFIL festgelegt (Quelle: Tiefbauspezialist/Tiefbauspezialistin-Ausbildungsordnung 2019, Berufsprofil für den Schwerpunkt "Tunnelbautechnik"):

  1. Umsetzen von Planvorgaben (Lage, Höhe, Material) unter Einbeziehung moderner Messtechnik in der Natur und im Vortriebsbereich,
  2. Berechnen des Lohn-, Geräte- und Materialeinsatzes,
  3. Einrichten und Absichern von Baustellen sowie Prüfen und Dokumentieren von Vorleistungen,
  4. Vermessen von einfachem Gelände, auch unter Tage, sowie fachgerechtes Dokumentieren der Vermessungsarbeiten,
  5. Herstellen von Baugruben, Künetten, Flachgründungen und Tunnelvortriebe sowie Durchführen von damit im Zusammenhang stehenden Arbeiten,
  6. Ausführen von konventionellen Tunnelvortriebsarbeiten nach den Kriterien der Neuen österreichischen Tunnelbaumethode (NATM) unter Beachtung der unterschiedlichen geotechnischen Rahmenbedingungen,
  7. Herstellen von Schalungen (z.B. konventionelle Schalungen, Systemschalungen) für Bauteile aus Beton und Stahlbeton,
  8. Bauteile Herstellen und Adaptieren von Bauteilen, Bauwerksteilen und Bauwerken (z.B. Spritzbetonschalen, Stützmittel, Fundamente, Entwässerungs- und Drainageanlagen, Straßen, Kanäle),
  9. Instandhalten und Sanieren von Beton- und Stahlbetonbauteilen,
  10. Herstellen von Spritzbetonproben für die Betonprüfung,
  11. Pflegen und Warten von Untertage-Baumaschinen,
  12. Prüfen und Feststellen der Fahrbereitschaft und Betriebssicherheit von Baumaschinen für den Untertageeinsatz,
  13. Ausführen der Arbeiten unter Berücksichtigung der einschlägigen Sicherheitsvorschriften, Normen und Umweltstandards.

Die Ausbildung im 4-jährigen Lehrberuf "TiefbauspezialistIn" ist ganz ähnlich aufgebaut wie im 3-jährigen Lehrberuf "TiefbauerIn", umfasst aber aufgrund der längeren Lehrzeitdauer einige zusätzliche Inhalte auf dem Gebiet der "Bau-Betriebswirtschaft" und bietet vor allem eine Spezialisierung und Vertiefung in einem der vier Schwerpunkte "Baumaschinenbetrieb", "Siedlungswasserbau", "Tunnelbautechnik" oder "Verkehrswegebau".

In der "Bau-Betriebswirtschaft" werden Kenntnisse/Fertigkeiten in folgenden Bereichen vermittelt:

  • Baumanagement (Arbeitsorganisation, Arbeitsplanung, Arbeitsabläufe);
  • Betriebswirtschaftliche Kenntnisse (Kostenfaktoren, Kalkulation);
  • Richtlinien (einschlägige Normen, Leistungsbeschreibungen);
  • Dokumentation (z.B. Dokumentenverwaltung in elektronischen Systemen bzw. EDM = Elektronisches Dokumenten-Management);
  • Kommunikation (Bauwerksdatenmodellierung bzw. BIM = Building Information Modeling: Dabei werden in einem Computerprogramm alle Bauwerksdaten digital modelliert, kombiniert und erfasst; das Bauwerk kann am Bildschirm als Computermodell dargestellt werden).


Die spezielle Ausbildung im Schwerpunkt "Tunnelbautechnik" umfasst folgende Bereiche:

  • Ausführen von konventionellen Tunnelvortriebsarbeiten nach den Kriterien der Neuen österreichischen Tunnelbaumethode (NATM) unter Beachtung der unterschiedlichen geotechnischen Rahmenbedingungen;
  • Herstellen von Bauteilen, Adaptieren von Bauteilen, Bauwerksteilen und Bauwerken (z.B. Spritzbetonschalen, Stützmittel, Fundamente, Entwässerungs- und Drainageanlagen, Straßen, Kanäle);
  • Pflegen und Warten von Untertage-Baumaschinen;
  • Prüfen und Feststellen der Fahrbereitschaft und Betriebssicherheit von Baumaschinen für den Untertageeinsatz.

Die spezielle Ausbildung im Schwerpunkt "Baumaschinenbetrieb" umfasst folgende Bereiche:

  • Warten und Pflegen von Baumaschinen;
  • Erkennen und Beurteilen von Pannen oder Schäden an Baumaschinen;
  • Baugruben, Künetten, Flachgründungen;
  • Böschungen und Böschungssicherungen.

Die spezielle Ausbildung im Schwerpunkt "Siedlungswasserbau" umfasst folgende Bereiche:

  • Herstellen und Adaptieren von Bauteilen, Bauwerksteilen und Bauwerken (z.B. Straßen- und Kanalbau);
  • Oberflächenentwässerungen/Wasserhaltungsmaßnahmen;
  • Schüttungen, Böschungen und Böschungssicherungen;
  • Sanieren von Beton,…
  • 2 überfachliche berufliche Kompetenzen
  • Einsatzbereitschaft
  • Räumliches Vorstellungsvermögen
  • 17 In Inseraten gefragte berufliche Kompetenzen
  • Arbeit mit Bauplänen
  • Bau von Fundamenten
  • Baustelleneinrichtung
  • Bauvermessung
  • Bedienung von Baumaschinen
  • Berechnung des Baumaterialbedarfs
  • Brückenbau
  • Brunnenbau
  • Erd- und Grundbau
  • Herstellung von Mörtel und Betonmischungen
  • Herstellung von Stahlbetonbauteilen
  • Kabelbau
  • Rohrleitungsbau
  • Schalungs- und Formenbau
  • Stahlbetonbau
  • Straßenbau
  • Tunnel- und Stollenbau