PrüftechnikerIn - Schwerpunkt Physik
Berufsbereiche: Bergbau, Rohstoffe, Glas, Keramik, Stein / Wissenschaft, Bildung, Forschung und EntwicklungAusbildungsform: Lehre
Hinweis
ACHTUNG: Der Lehrberuf "PrüftechnikerIn" mit den beiden Schwerpunkten "Baustoffe" und "Physik" wurde am 1.5.2022 eingerichtet. Er ersetzt den Vorläufer-Lehrberuf "PhysiklaborantIn" (ohne Schwerpunkte). Lehrlinge, die am 30. April 2022 im Lehrberuf "PhysiklaborantIn" ausgebildet wurden und die Lehrzeit noch nicht beendet haben, können nach der alten Ausbildungsordnung bis zum Ende der vereinbarten Lehrzeit (ohne Lehrzeitunterbrechung) weiter ausgebildet werden und bis ein Jahr nach Ablauf der vereinbarten Lehrzeit zur Lehrabschlussprüfung nach der alten Prüfungsordnung antreten; die alte PhysiklaborantIn-Prüfungsordnung gilt weiters auch noch für Prüftechnik-Lehrlinge, deren vereinbarte Lehrzeit vor dem 1.1.2024 endet. PhysiklaborantIn-Lehrlinge können aber auch auf einen der beiden Schwerpunkte "Baustoffe" oder "Physik" des neu geregelten Lehrberufs "PrüftechnikerIn" umsteigen, wobei die im alten Lehrberuf zurückgelegte Lehrzeit voll angerechnet wird.
Eine Kombination der beiden Schwerpunkte "Baustoffe" und "Physik" ist nicht möglich, wobei allerdings einzelne Inhalte des nicht ausgebildeten Schwerpunktes sehr wohl zusätzlich ausgebildet werden können. Ein Lehrabschluss im jeweils anderen Schwerpunkt kann mittels einer eingeschränkte Zusatzprüfung im Gegenstand "Prüfarbeit" erreicht werden. Auch AbsolventInnen des Vorläuferlehrberufs "PhysiklaborantIn" können diese eingeschränkte Zusatzprüfung im Gegenstand "Prüfarbeit" in den beiden Prüftechnik-Schwerpunkten "Baustoffe" und "Physik" ablegen.
Berufsbeschreibung
PrüftechnikerInnen für Physik untersuchen in physikalischen Prüflabors die physikalischen und chemischen Eigenschaften unterschiedlichster Materialien (z.B. Metalle, Metallmischungen bzw. Legierungen, Kunststoffe, Glas, Flüssigkeiten, Werkstoffe usw.) oder die Funktionen und Eigenschaften von Bauteilen (z.B. elektronische Bauteile oder Bauteile von optischen Geräten). Sie verwenden dafür die allgemeinen Laborgeräte und Laborapparate eines physikalischen Prüflabors (Glasgeräte, Kunststoffgeräte, Pumpen, Zentrifugen, Brenner, Heizplatten, Waagen, Öfen) sowie eine Reihe spezieller Prüfmittel/Prüfgeräte, z.B. optische, elektrische, mechanische, akustische, kalorische, medizinische oder dosimetrische (strahlungsmessende) Messgeräte. Eine wichtige Aufgabe ist die Probenaufbereitung, wobei die Materialproben mit bestimmten physikalischen Methoden behandelt werden, z.B. Filtrieren (Trennen/Reinigen von Stoffen), Zerkleinern, Schleifen, Zuschneiden, Abwägen, Trocknen oder Destillieren (Trennen von Flüssigkeitsbestandteilen durch Verdampfen). Bei der Probenprüfung werden sodann verschiedene physikalische Größen gemessen, vor allem mechanische, elektrische, optische und kalorische Größen. Mechanische Größen (z.B. Kraft, Druck, Drehzahl) werden mit Prüfmitteln wie z.B. Waagen, Kraftmessgeräten oder Druckmessgeräten gemessen. Die Messung elektrischer Größen (z.B. Spannung, Strom, Widerstand, Kapazität) erfolgt z.B. mit Multimetern (Mehrfachmessgerät) oder Oszilloskopen (Geräte, die den zeitlichen Verlauf elektrischer Spannungen auf einem Bildschirm darstellen). In der Optik verwendet man Mikroskope (zur starken Vergrößerung), Spektroskope (zur Zerlegung von Licht), optische Linsen oder Laser (erzeugen einen künstlich gebündelten Lichtstrahl) zur Messung von Eigenschaften wie z.B. Intensität, Brechung, Farbe, Wellenlänge oder Polarisation des Lichts. Kalorischen Größen sind z.B. Temperatur, Wärmemengen oder Wärmeleitfähigkeit, die mit Thermometern, Thermoelementen oder Kalorimetern festgestellt werden. Neben diesen grundlegenden Physikbereichen gibt es noch zahlreiche weitere Prüfmittel/-geräte aus den Bereichen Akustik (Lehre vom Schall), Medizintechnik oder Strahlenphysik. Zu den Aufgaben der PrüftechnikerInnen für Physik gehört die sachgerechte Anwendung sowie die Pflege und Wartung all dieser Geräte und Werkzeuge.
Die Haupt-Aufgabenbereiche der PrüftechnikerInnen in beiden Schwerpunkten ("Baustoffe" und "Physik") sind das Prüfmittel- und Probenmanagement, die Probenprüfung und die Prüfauswertung und Dokumentation.
1. Prüfmittel- und Probenmanagement
Die PrüftechnikerInnen übernehmen die zu prüfenden Materialproben und stellen fest, ob die Proben den festgelegten Anforderungen entsprechen oder ob eine neue Probennahme durchgeführt werden muss. Sie kontrollieren Zustand, Menge, Verpackung und Beschriftung der Proben und bereiten die Proben anhand technischer Unterlagen (Normen, Versuchsbeschreibungen) für die Prüfprozeduren vor. Weiters sorgen sie für die genaue Beschriftung der Proben mit Identifikationscodes und die Erfassung im Probenmanagementsystem (EDV-Datenbank). Proben, die nicht sofort bearbeitet (Rückstellproben), müssen fachgerecht gelagert werden. Zu den Aufgaben der PrüftechnikerInnen gehört auch die Reinigung und Pflege der Prüfmittel/-geräte sowie die regelmäßige Überprüfung ihrer Funktionsfähigkeiten. Dazu zählt etwa das "Justieren", wobei die Messeinrichtungen möglichst exakt eingestellt werden. Beim "Kalibrieren" werden allfällige Abweichung und Messungenauigkeiten eines Messgerätes festgestellt und dokumentiert. Die Kalibrierergebnisse müssen fachgerecht dokumentiert und erfasst werden, ebenso die Wartungsintervalle der Geräte. Wenn die Prüfwerte beim Kalibrieren außerhalb der vorgesehenen Werte des Prüfgeräts liegen, müssen geeignete Maßnahmen (Wartungen, Reparaturen) eingeleitet werden.
2. Probenprüfung
Bei der Vorbereitung der Materialproben für die Prüfung führen die PrüftechnikerInnen zunächst grundlegende labortechnische Arbeiten daran durch, z.B. Wägen, Messen von Volumen, Herstellen von Lösungen. Sodann bereiten sie die Proben mit physikalischen oder chemischen Methoden auf, z.B. durch Filtrieren (Trennen/Reinigen von Stoffen), Zerkleinern, Destillieren (Trennen von Flüssigkeitsbestandteilen durch Verdampfen) oder Aufschließen mit Lösungsmitteln (Herauslösen von Substanzen durch Wasser oder Säure). Weiters wählen die PrüftechnikerInnen die geeigneten Prüfmittel/-geräte aus, führen daran die erforderlichen Einstellungen durch und richten die Prüfaufbauten vorschriftsgemäß her; für spezielle Versuche entwickeln, prüfen und testen sie Sonderaufbauten. Während der Prüfprozeduren sorgen die PrüftechnikerInnen dafür, dass äußere Einflüsse und sonstige Fehlerquellen (z.B. Ablesefehler, Anzeigefehler, Kalibrierungsfehler) möglichst vermieden werden. Sie überprüfen während des Prüfprozesses laufend, ob Abweichungen von den Vorschriften auftreten. Wenn Zweifel an den Prüfergebnissen bestehen (z.B. Plausibilität, Schwankungen), veranlassen sie eine Nachprobe.
3. Prüfauswertung und Dokumentation
Die PrüftechnikerInnen kontrollieren die gewonnenen Messdaten und vergleichen sie mit vorhergehenden Ergebnissen. Bei der Auswahl des Auswerteverfahrens achten sie darauf, dass es dem jeweiligen Prüfprozess entspricht. Sodann führen sie die fachspezifischen Berechnungen durch, z.B. statistische Berechnungen (Mittelwertberechnungen, Varianzberechnungen) und ziehen daraus Rückschlüsse auf die Qualität der Prüfung. Eine wichtige Aufgabe der PrüftechnikerInnen ist schließlich die Dokumentation der Prüfung, wobei alle wesentlichen Arbeitsschritte und Ergebnisse (Probenaufbereitung, Berechnungen, Abweichungen von Vorschriften) aufgezeichnet werden (Prüfprotokoll). Die Daten, Prüfergebnisse und Berechnungen müssen verständlich und übersichtlich aufbereitet und dargestellt werden, z.B. in Form grafischer Auswertungen (z.B. Diagramme). Abschließend werden die Prüfprotokolle und grafischen Auswertungen im betriebsinternen Probenmanagementsystem abgelegt.
4. Schwerpunkt "Physik"
Die Aufgabenbereiche der PrüftechnikerInnen im Schwerpunkt "Physik" sind die vorbereitenden Labor-Arbeiten, die Inbetriebnahme der Prüfmittel und das Abarbeiten der Prüfprozesse. Die PrüftechnikerInnen führen die Vorbereitung der optischen, elektrischen, mechanischen, kalorischen, teilweise auch der akustischen, medizinischen und dosimetrischen Prüfmethoden durch und nehmen die Prüfmittel/-geräte in Betrieb (z.B. Druckmessgeräte, Oszilloskope, Mikroskope, Temperaturelemente, bei Bedarf auch betriebsspezifische Prüfmittel der Akustik, Medizintechnik und Strahlenphysik).
PrüftechnikerInnen für Physik untersuchen in physikalischen Prüflabors die physikalischen und chemischen Eigenschaften unterschiedlichster Materialien (z.B. Metalle, Metallmischungen bzw. Legierungen, Kunststoffe, Glas, Flüssigkeiten, Werkstoffe usw.) oder die Funktionen und Eigenschaften von Bauteilen (z.B. elektronische Bauteile oder Bauteile von optischen Geräten). Sie verwenden dafür die allgemeinen Laborgeräte und Laborapparate eines physikalischen Prüflabors (Glasgeräte, Kunststoffgeräte, Pumpen, Zentrifugen, Brenner, Heizplatten, Waagen, Öfen) sowie eine Reihe spezieller Prüfmittel/Prüfgeräte, z.B. optische, elektrische, mechanische, akustische, kalorische, medizinische oder dosimetrische (strahlungsmessende) Messgeräte. Eine wichtige Aufgabe ist die Probenaufbereitung, wobei die Materialproben mit bestimmten physikalischen Methoden behandelt werden, z.B. Filtrieren (Trennen/Reinigen von Stoffen), Zerkleinern, Schleifen, Zuschneiden, Abwägen, Trocknen oder Destillieren (Trennen von Flüssigkeitsbestandteilen durch Verdampfen). Bei der Probenprüfung werden sodann verschiedene physikalische Größen gemessen, vor allem mechanische, elektrische, optische und kalorische Größen. Mechanische Größen (z.B. Kraft, Druck, Drehzahl) werden mit Prüfmitteln wie z.B. Waagen, Kraftmessgeräten oder Druckmessgeräten gemessen. Die Messung elektrischer Größen (z.B. Spannung, Strom, Widerstand, Kapazität) erfolgt z.B. mit Multimetern (Mehrfachmessgerät) oder Oszilloskopen (Geräte, die den zeitlichen Verlauf elektrischer Spannungen auf einem Bildschirm darstellen). In der Optik verwendet man Mikroskope (zur starken Vergrößerung), Spektroskope (zur Zerlegung von Licht), optische Linsen oder Laser (erzeugen einen künstlich gebündelten Lichtstrahl) zur Messung von Eigenschaften wie z.B. Intensität, Brechung, Farbe, Wellenlänge oder Polarisation des Lichts. Kalorischen Größen sind z.B. Temperatur, Wärmemengen oder Wärmeleitfähigkeit, die mit Thermometern, Thermoelementen oder Kalorimetern festgestellt werden. Neben diesen grundlegenden Physikbereichen gibt es noch zahlreiche weitere Prüfmittel/-geräte aus den Bereichen Akustik (Lehre vom Schall), Medizintechnik oder Strahlenphysik. Zu den Aufgaben der PrüftechnikerInnen für Physik gehört die sachgerechte Anwendung sowie die Pfl…
- 8 fachliche berufliche Kompetenzen
-
1
Arbeit mit Geräten, Maschinen und Anlagen
-
Mess- und Testgeräte (2)
- Bedienung von elektromagnetischen Messgeräten
- Bedienung von Mess- und Testgeräten
-
Mess- und Testgeräte (2)
-
1
Chemiekenntnisse
-
Methoden der Analytischen Chemie (1)
- Photoelektronenspektroskopie
-
Methoden der Analytischen Chemie (1)
-
2
EDV-Anwendungskenntnisse
- Datenpflege
-
Bürosoftware-Anwendungskenntnisse (2)
- Datenbankprogramme-Anwendungskenntnisse
- Tabellenkalkulationsprogramme-Anwendungskenntnisse
-
1
Kenntnis berufsspezifischer Rechtsgrundlagen
-
Berufsspezifische Normen und Richtlinien (1)
- Arbeitssicherheitsrichtlinien
-
Berufsspezifische Normen und Richtlinien (1)
-
4
Labormethodenkenntnisse
-
Durchführung von Materialprüfungen (6)
- Durchführung von Asphaltprüfungen
- Durchführung von Bodenprüfungen
- Durchführung von Ebenheitsmessungen
- Durchführung von Griffigkeitsmessungen
- Durchführung von Spurrinnentests
- Prüfung von Gesteinskörnungen
- Labortechnik
- Laborversuche
- Proben
-
Durchführung von Materialprüfungen (6)
-
1
Qualitätsmanagement-Kenntnisse
-
Technische Qualitätskontrolle (2)
- Messdatenauswertung
- Messdatenerfassung
-
Technische Qualitätskontrolle (2)
-
1
Texterstellung und -bearbeitung
- Erstellung von Protokollen
-
1
Wissenschaftliches Fachwissen Naturwissenschaften
- Physik
- 2 überfachliche berufliche Kompetenzen
- Fingerfertigkeit
- Genauigkeit
- 14 In Inseraten gefragte berufliche Kompetenzen
- Datenbankmanagementsysteme
- Durchführung von Materialprüfungen
- EDV-Auswertung von Laborversuchen
- Entwicklung von Prüfmethoden
- Erstellung von Prüfberichten (Qualitätsmanagement-Kenntnisse)
- Erstellung von Werkszeugnissen
- Medizinische Physik
- Messdatenauswertung
- Messdatenerfassung
- Messtechnik
- Optimierung von Prüfverfahren
- Probenanalyse
- Produktentwicklung
- Qualitätskontrolle