Schwerpunkt: Berufe im Dienste der Sicherheit
Polizei
Wer sich für den Beruf ExekutivbediensteteR im Polizeidienst interessiert und die Aufnahmekriterien erfüllt, hat derzeit gute Chancen, dieses Berufsziel zu verwirklichen, denn die Polizei stellt verstärkt Personal ein (Stand: Jänner 2023). Steigende Anforderungen, Pensionierungen und ein höherer Teilzeitanteil sind einige Gründe für den österreichweit herrschenden Personalmangel bei der Polizei. Bewerber_innen müssen ein 3-tägiges Auswahlverfahren durchlaufen. Nach Absolvierung der Polizeischule beginnt die Dienstzeit in einer Inspektion.
ExekutivbediensteteR im Polizeidienst
Ausbildung: Basisausbildung (12 Monate), Berufspraktikum I (3 Monate), Vertiefung (5 Monate) mit anschließender Dienstprüfung, Berufspraktikum II (4 Monate)
Voraussetzungen: z.B. Österreichische Staatsbürgerschaft, volle Handlungsfähigkeit, persönliche und fachliche Eignung, einwandfreier Leumund, Mindestalter 18 Jahre, Führerschein B, Schwimmabzeichen (mindestens Fahrtenschwimmer) oder Rettungsschwimmerabzeichen, positiv absolviertes Aufnahmeverfahren
Dauer: 2 Jahre
Spezialisierungen und Entwicklungsmöglichkeiten: nach entsprechender Dienstzeit und weiterer Ausbildung z.B. Einheiten wie Schnelle Interventionsgruppen, Bereitschaftseinheit, Landesverkehrsabteilung, WEGA, Polizeidiensthundeeinheit, Kriminaldienst, FH-Bachelorstudiengang Polizeiliche Führung (Polizeioffiziersausbildung – Matura bzw. Berufsreife- oder Studienberechtigungsprüfung erforderlich) …
TIPP: Weitere Informationen finden Sie auf der Karriere-Website der Polizei.
Justizwache
Österreichweit gibt es 28 Justizanstalten und 12 Außenstellen, in denen insgesamt über 4.000 Mitarbeiter_innen arbeiten. Wie bei der Polizei wird auch bei der Justizwache dringend neues Personal gesucht (Stand: Jänner 2023). Exekutivbedienstete im Justizwachedienst sind nicht nur für die Beaufsichtigung und Kontrolle von Straftäter_innen zuständig, sondern übernehmen auch Aufgaben in den Bereichen Ausbildung, Erziehung und Resozialisierung. Der Einstieg in den Beruf erfolgt als Vertragsbedienstete_r des Bundes.
ExekutivbediensteteR im Justizwachdienst
Ausbildung: Grundlagenphase mit Theorieunterricht (27 Wochen), Praxisphase in einer Justizanstalt (21 Wochen), Abschlussphase zur Wiederholung, Vertiefung und Festigung des erworbenen Wissens am Ausbildungsstandort (4 Wochen)
Voraussetzungen: z.B. Österreichische Staatsbürgerschaft, Mindestalter 18 Jahre, Führerschein B, einwandfreier Leumund, Vertrauenswürdigkeit (Sicherheitsüberprüfung gemäß § 55 ff SPG), körperliche Eignung, ausreichende Sehleistung, positiv absolviertes Aufnahmeverfahren
Dauer: 1 Jahr
Spezialisierungen und Entwicklungsmöglichkeiten: z.B. Ausbildung für das mittlere Management des Justizwachedienstes (Dienstführende Justizwachebeamte, 8 Monate), Ausbildung für das leitende Management des Justizwachedienstes (Leitende Justizwachebeamte/Justizwacheoffiziere, 20 Monate) …
TIPP: Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Österreichischen Justiz.
Bundesheer
Die militärische Landesverteidigung, der Schutz von Einwohner_innen und Einrichtungen sowie Hilfe bei Naturkatastrophen und Unglücksfällen im In- und Ausland zählen zu den wichtigsten Aufgaben des Bundesheeres. Sowohl bei den Land- und Luftstreitkräften als auch bei den Spezialeinheiten, wie dem Jägerkommando, oder den Cyberkräften bestehen vielfältige Karrieremöglichkeiten. Der erste Schritt zu einer Berufslaufbahn beim Bundesheer ist die freiwillige Meldung zum Ausbildungsdienst. Nach der Basisausbildung erfolgt die weitere Ausbildung zum/zur BerufssoldatIn in einer Kaderpräsenzeinheit, zum/zur UnteroffizierIn oder zum/zur BerufsoffizierIn.
UnteroffizierIn
Ausbildung: 1. Abschnitt: Vermittlung von militärischen Grundlagen (5 Monate), 2. Abschnitt: Spezialisierung (7 Monate), 3. Abschnitt: Ausbildung zur Führungskraft (6 Monate)
Voraussetzungen: z.B. Österreichische Staatsbürgerschaft, Mindestalter 17 Jahre (mit Einverständnis der Eltern), positiver Pflichtschulabschluss, einwandfreier Leumund, körperliche und geistige Eignung, positiv absolviertes Aufnahmeverfahren
Dauer: 18 Monate
Spezialisierungen und Entwicklungsmöglichkeiten: Tätigkeiten in allen Bereichen des Bundesheeres, z.B. als Kommandant_in, Ausbildner_in oder Erzieher_in oder in technischen Bereichen, im Wirtschafts-, Nachschub- und Kraftfahrwesen oder in der Heeresverwaltung, Ausbildung zum Militärpiloten/zur Militärpilotin, Offiziersausbildung (Matura bzw. Berufsreife- oder Studienberechtigungsprüfung erforderlich) …
TIPP: Weitere Informationen finden Sie auf der Karriere-Website des Österreichischen Bundesheers.
Berufsfeuerwehr
In Österreich gibt es 6 Berufsfeuerwehren mit mehreren Wachen in Graz, Innsbruck, Klagenfurt, Linz, Salzburg und Wien sowie über 300 Betriebsfeuerwehren und knapp 4.500 Freiwillige Feuerwehren. Nur ca. ein Prozent der Feuerwehrleute übt den Beruf hauptberuflich aus. Neben Brandeinsätzen leisten die Feuerwehren Unterstützung bei Verkehrsunfällen, Sturmereignissen, Überflutungen, Türöffnungen, Aufzugsbefreiungen und vielen anderen technischen Einsätzen. Die Voraussetzungen für Bewerber_innen, die eine Ausbildung als Berufsfeuerwehrmann/-frau absolvieren möchten, können je nach Berufsfeuerwehr im Detail unterschiedlich sein.
Berufsfeuerwehrmann/-frau
Ausbildung: Grundausbildung (ca. 4 bis 6 Monate) und weiterführende, vertiefende Ausbildungen innerhalb der ersten 4 Dienstjahre: Branddienstkurs (4 Monate), Technischer Hilfsdienst (8 Monate) und Schadstoffdienst (8 Monate)
Voraussetzungen: z.B. Österreichische Staatsbürgerschaft bzw. EU-Staatsbürgerschaft, abgeschlossene Berufsausbildung – vorzugsweise in einem feuerwehrspezifischen Handwerksberuf, Mindestalter 18 Jahre (teilweise Alterslimit bis 28 Jahre), einwandfreier Leumund, körperliche und geistige Eignung, Führerschein B und teilweise C, positiv absolviertes Aufnahmeverfahren
Dauer: 4 bis 6 Monate (Grundausbildung)
Spezialisierungen und Entwicklungsmöglichkeiten: z.B. Sonderausbildungen zum/zur Feuerwehrtaucher_in, Höhenretter_in, Schiffsführer_in, nach 6 bis 8 Jahren Dienst Chargenschulen für Branddienst, Fahr- und Maschinendienst oder Nachrichtendienst und Nachrichtenbau, Offiziersausbildung für Absolvent_innen einer HTL oder technischen Hochschule …
TIPP: Weitere Informationen finden Sie auf den Websites der Berufsfeuerwehren Graz, Innsbruck, Klagenfurt, Linz, Salzburg und Wien.
Private Sicherheitsunternehmen
Manche Sicherheitsdienstleistungen werden von privaten Unternehmen, wie z.B. Wachdiensten, Security-Firmen oder Detektivbüros angeboten. Beispiele dafür sind Tätigkeiten im Personenschutz, die Bewachung von öffentlichen Gebäuden sowie von Firmengeländen und Geschäftslokalen, Revier- und Alarmstreifen, Veranstaltungssicherheit oder die Gepäcks- und Personenkontrolle am Flughafen. Ausbildungen für Sicherheitsberufe wie Bodyguard (m/w), DetektivIn, WächterIn oder Security Agent (m/w) werden von Aus- und Weiterbildungsinstituten oder im Rahmen eines Dienstverhältnisses betriebsintern angeboten.
DetektivIn
Ausbildung: z.B. Ausbildung Berufsdetektiv-AssistentIn an der Europäischen Detektiv-Akademie
Voraussetzungen: z.B. Mindestalter 18 Jahre, einwandfreier Leumund
Dauer: 1 Jahr (Abendkurs), 10 Wochen (Intensivkurs)
Spezialisierungen und Entwicklungsmöglichkeiten: z.B. Ablegung einer staatlichen Prüfung nach mehrjähriger Berufstätigkeit als Voraussetzung für die Erteilung einer Gewerbeberechtigung für das reglementierte Gewerbe „Berufsdetektive/Bewachungsgewerbe“ für die selbstständige Berufsausübung als DetektivIn, Spezialisierung auf bestimmte Bereiche, z.B. Suche nach Angehörigen, Beweismittelbeschaffung für Zivil- und Strafprozesse, Wirtschaftskriminalität, Versicherungsbetrug, Personenschutz, Beobachtung von Kund_innen in Geschäftslokalen …
TIPP: Weitere Informationen zu Ausbildungen im Sicherheitsbereich finden Sie z.B. auf der Website der Europäischen Detektiv-Akademie oder der CAMPUS Security & Training Group GmbH.
Frauen in Sicherheitsberufen sind sehr gefragt
Obwohl Frauen und Männer in Sicherheitsberufen heute gleichgestellt sind, werden Berufe in diesem Bereich nach wie vor überwiegend von Männern ausgeübt. Vor allem in Führungspositionen sind Frauen noch stark unterrepräsentiert. Auch wenn die Zahl der Frauen in den letzten Jahren gestiegen ist, liegt der Frauenanteil beispielsweise bei Exekutivbediensteten im Polizeidienst bei gut 20 Prozent, bei Exekutivbediensteten im Justizwachdienst bei rund 18 Prozent und bei Bundesbediensteten im Militärdienst nur bei knapp unter 4 Prozent. Auch bei der Berufsfeuerwehr sind vergleichsweise wenige Frauen tätig. Um mehr Frauen für Sicherheitsberufe zu begeistern, werden insbesondere im Öffentlichen Dienst weibliche Interessierte ausdrücklich dazu motiviert, sich zu bewerben.
Video: Karriere bei der Polizei
In diesem Video erzählen Exekutivbedienstete im Polizeidienst über ihre Grundausbildung und erklären, welche Voraussetzungen für den Aufnahmetest in der Polizeischule notwendig sind.