Schwerpunkt: Frauen in die Technik!

Technische Berufe sind in Österreich immer noch stark männerdominiert, während beispielsweise im Sozialbereich und in Pflegeberufen überwiegend Frauen tätig sind. Dies hat unter anderem damit zu tun, dass auch heute noch bei der Berufswahl oft traditionelle Rollenbilder vorherrschen, die Frauen den Weg in die Technik erschweren. Zwar steigt die Zahl der Frauen in technischen Berufen tendenziell, jedoch sind sie insgesamt immer noch unterrepräsentiert, wie die folgenden Beispiele zeigen:

• Im Lehrberuf Bürokaufmann/-frau betrug der Frauenanteil im Jahr 2023 78,1%, während er sich beim Lehrberuf Elektrotechnik je nach Modul zwischen 4,1% und 13% belief.
• In kaufmännischen, wirtschaftlichen, sozialberuflichen, land- und forstwirtschaftlichen sowie pädagogischen Schulen bewegte sich der Frauenanteil im Schuljahr 2022/23 zwischen 50,6% und 90,9%, in technisch gewerblichen Schulen betrug er hingegen nur 27,8%.
• Das Universitätsstudium mit dem höchsten Frauenanteil war im Studienjahr 2021/22 mit 83,6% Veterinärmedizin, gefolgt von geisteswissenschaftlichen Studien mit 75,2%. Im Bereich Technik lag der Anteil an Absolventinnen nur bei 27,8%.

Quellen: WKO Lehrlingsstatistik und AMS-Berufslexikon; STATISTIK AUSTRIA Gender Statistiken

TIPP: Die BerufsInfoZentren (BIZ) des AMS beraten Mädchen und Frauen kostenlos bei der Ausbildungs- und Berufswahl. Vereinbaren Sie einen Termin in Ihrem BIZ und finden Sie heraus, ob ein technischer Beruf für Sie in Frage kommt. Besuchen Sie auch verschiedene BIZ-Veranstaltungen, z.B. zum Thema Green Jobs, die häufig einen Technikbezug haben.

Viele Frauen (aber auch Männer) ziehen technische Berufe gar nicht in Betracht, da immer noch falsche Vorstellungen vorherrschen, z.B. dass Berufe mit Technikbezug ausgezeichnete Mathematik-Schulnoten und technisches Vorwissen erfordern oder körperlich sehr anstrengend sind. Das mag auf manche Jobs tatsächlich zutreffen, jedoch gibt es viele Berufe, in denen vor allem zwei Grundvoraussetzungen gefragt sind: die Fähigkeit zum logisch-analytischen Denken und – je nach Beruf – handwerkliche Geschicklichkeit.  Ein grundlegendes mathematisches Verständnis sollte natürlich vorhanden sein – das anwendungorientierte, praxisnahe mathematische Know-how sowie fachliche Kenntnisse werden dann in der Ausbildung vermittelt.

Zahlreiche Arbeiten, die früher mit körperlichem Einsatz geleistet wurden, übernehmen heute computergesteuerte Maschinen und Anlagen sowie Geräte. Neben einem Grundinteresse für technische und physikalische Zusammenhänge ist daher auch Aufgeschlossenheit gegenüber IT-Themen wichtig. Und nicht zu vergessen: die Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen sowie Neugierde und Freude am ständigen Dazulernen. Sie bringen all das mit? Dann steht einer Karriere in einem technischen Beruf nichts im Wege!

TIPP: Die AMS-Broschüre Berufswahl – Technik räumt mit vielen Vorurteilen und falschen Vorstellungen über technische Berufe auf und zeigt, wie spannend und abwechslungsreich der Berufsalltag von Techniker_innen sein kann. Holen Sie sich die Broschüre in Ihrem BIZ oder bestellen Sie sie hier. Alternativ dazu steht sie auch zum PDF-Download (8,87 MB) zur Verfügung.

Technik ist vielfältig, spannend, kreativ und zukunftsorientiert. Mit einer technischen Ausbildung sind Sie auf dem Arbeitsmarkt gefragt und es stehen Ihnen interessante Entwicklungsmöglichkeiten offen. Viele Frauen haben jedoch Zweifel, ob sie für einen technischen Beruf geeignet sind, oder haben Bedenken, in einem männerdominierten Umfeld zu arbeiten. Häufig stellen sich diese Befürchtungen in der Praxis als völlig grundlos dar. Denn technische Berufe haben einiges zu bieten, z.B.:

1. Interessante und praxisnahe Themen: Mit einem Technik-Beruf sind Sie am Puls der Zeit, denn Technik betrifft nahezu alle Lebensbereiche und entwickelt sich ständig weiter. Technik ist daher alles andere als langweilig!
2. Gute Jobchancen: In vielen Technik-Bereichen herrscht ein Fachkräftemangel. Zahlreiche Unternehmen begrüßen ausdrücklich Bewerbungen von Frauen und schaffen verbesserte Rahmenbedingungen, z.B. durch die Einrichtung von Betriebskindergärten oder flexiblen Arbeitszeiten, um weibliche Fachkräfte stärker anzusprechen.
3. Attraktives Einkommen: Die meisten Technik-Berufe sind besser bezahlt als viele traditionelle Frauenberufe.
4. Zukunft mitgestalten: Innovative Technologien haben ein großes Potenzial, positive und nachhaltige Entwicklungen voranzutreiben. Beispiele dafür sind E-Mobilität oder Technologien zum Schutz der Umwelt und zur Verbesserung des Klimas.
5. Kreative Teamarbeit: Viele technische Innovationen entstehen durch die Zusammenarbeit von Techniker_innen verschiedener Fachbereiche. Dabei sind neben Kreativität auch soziale und kommunikative Fähigkeiten gefragt.

TIPP: Vernetzen Sie sich mit anderen Technikerinnen, um von Erfahrungen gegenseitig zu profitieren, z.B. über die Initiative FEMtech FRAUEN IN FORSCHUNG & TECHNOLOGIE.

Es ist nie zu spät, sich für einen technischen Beruf zu entscheiden!

Das AMS-Programm FiT – Frauen in Handwerk und Technik unterstützt Frauen, die einen technischen oder handwerklichen Beruf erlernen möchten. Gefördert werden über 200 Berufe, wobei viele davon so genannte „Green Jobs“ sind.

Das Programm steht allen Frauen offen, die beim AMS arbeitslos oder arbeitsuchend gemeldet sind. Sprechen Sie Ihre AMS-Beraterin/Ihren AMS-Berater darauf an.

TIPP: Mit dem FiT-Gehaltsrechner können Sie Verdienstmöglichkeiten von traditionellen Frauenberufen mit technischen Berufen vergleichen. Sie werden überrascht sein!

"Mädchen sind gut in Sprachen, Buben gut in Mathematik." Das ist nur eines von vielen Klischees, die über Generationen häufig an Kinder weitergegeben wurden. Nach wie vor beeinflussen gesellschaftlich verfestigte Rollenbilder wie diese individuelle Interessen und wirken sich damit auch auf die spätere Ausbildungs- und Berufswahl aus. Daher ist wichtig, Mädchen bereits in einem frühen Alter spielerisch und kindgerecht an technische Themen heranzuführen, um ihr Interesse an diesen zu wecken und das Selbstvertrauen in ihre Fähigkeiten zu stärken.

Projekte, wie z.B. der Wettbewerb MINT-Girls Challenge lädt Mädchen zwischen 4 und 19 Jahren ein, Ideen, Experimente oder Werkstücke einzureichen. Damit sollen Mädchen motiviert werden, sich mit MINT-Fächern – also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – zu beschäftigen.

TIPP: Der Girl’s Day bzw. Wiener Töchtertag ist eine weitere Initiative zur Förderung von Mädchen. An diesem Aktionstag haben Mädchen in allen Bundesländern die Möglichkeit, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen zu besuchen und mit Frauen in Führungspositionen oder männerdominierten Bereichen zu sprechen.

Das Feld der Technik ist sehr breit gefächert – demensprechend vielfältig sind die beruflichen Möglichkeiten: Von Elektrotechnik, Elektronik, Mechatronik, Automatisierungstechnik, Maschinenbau und Metalltechnik über Gebäude- und Installationstechnik, Kunststofftechnik und Medizintechnik bis zu Informationstechnologie (IT) und Wirtschaftsingenieurwesen eröffnen diese und noch viele weitere Themenbereiche zahlreiche Betätigungsfelder. Auch mathematische und naturwissenschaftliche Bereiche wie Physik, Biologie und Chemie spielen bei der Entwicklung und Umsetzung von Technologien eine wichtige Rolle und bieten gute Karriereperspektiven.

TIPP: Schmökern Sie mit dem AMS-Karrierekompass durch die Welt der Technik und entdecken Sie spannende Berufe aus verschiedenen Berufsbereichen, die Sie mit der Filterfunktion gezielt auswählen können.

Technik ist ein treibender Faktor in der modernen Welt. In einer Gesellschaft, die sich stetig weiterentwickelt, sind technische Innovationen grundlegend, um bessere Lebensstandards zu schaffen ...

Informatik ist ein breites Berufsfeld, das unter anderem mit Elektrotechnik und Netzwerktechnik zusammenhängt. Um die Verwobenheit des Fachs erfassen zu können, sind Prozessverständnis und logisches Denken wichtige Kompetenzen ...

Mathematik ist eine Hilfswissenschaft, um die Welt besser zu verstehen. Das Mathematikstudium bietet die Möglichkeit, sich in weiterer Folge zu spezialisieren, da Mathematik bei einer Vielzahl von Berufen grundlegend ist ...